Goethe-Universität bricht einseitig Gespräche ab

Heute am 10.07.23 gegen 16 Uhr veröffentlichte die Goethe Universität Frankfurt eine Pressemitteilung, in welcher sie die aktuelle Situation der Druckerei adressierte und uns zum Verlassen der historischen Dondorf Druckerei aufforderte. In der Pressemitteilung heißt es, dass ein zweites Gespräch stattgefunden hat. Das können wir nicht bestätigen. Was genau der „Dialogprozess“ nach dem einseitigen Abbruch der Gespräche sein soll, bleibt ebenfalls unklar.


Nach unserem ersten und bisher einzigen Gespräch mit den Vertretern der Goethe-Universität, des Landes Hessen und des Max-Planck-Instituts, verblieben wir mit einem ausstehenden Folgetermin für die offiziellen Verhandlungen. Zu einem solchen ist es bis zum jetzigen Zeitpunkt leider nicht gekommen.

Stattdessen erreichte uns kurzfristig eine Mail mit einer Ankündigung eines unmittelbar bevorstehenden Besuches seitens der Goethe-Universität. Um 12:21 teilte uns Sebastian Keil, Leiter des Leitungsbüros der Goethe-Universität, mit, dass er um 13 Uhr vor Ort sein wird.

Diesen Termin konnten wir aufgrund der Spontanität nicht wahrnehmen. Wir bedauern, dass dementsprechend bisher keine Folgegespräche stattfinden konnten. Diese können nur mit einer weiter im Voraus stattfindenden Terminplanung erfolgen. Entgegen der Pressemitteilung der Goethe-Universität haben bisher keine weiteren Gespräche mit uns stattgefunden.

Deswegen verbleiben wir mit den Zusagen der ersten Gespräche, in denen uns ein weiterer Dialog versichert wurde. An diese Zusage wollen wir alle Beteiligten erinnern und haben die
Verantwortlichen zu weiteren Verhandlungen mit folgender Mail eingeladen:


„Sehr geehrtes Präsidium der Goethe-Universität,
sehr geehrtes Max-Planck-Institut, sehr geehrtes Land Hessen,
angesichts der ersten positiven Verhandlung und der gemeinsamen Absicht, die Treffen fortzusetzen, möchten wir gerne den Folgetermin mit Ihnen festlegen. Der heute Mittag mitgeteilte Termin war leider zu kurzfristig, sodass niemand von uns anwesend sein konnte.


Angesichts des großen Anklangs im Stadtteil und der regen Beteiligung vieler Initiativen, Gruppen und Studierenden würden wir uns freuen, Sie bei der Ausgestaltung der Weiternutzung einzubinden. Wie besprochen teilen wir Ihnen vorab mit, dass sich bezüglich der Organisation der aktuellen Nutzung der Atelier- und Wohnräume eine
Lösung gefunden hat. Unter der unten genannten Adresse erreichen Sie unsere Vertreter, die sich um die Verwaltung der von Einzelpersonen und unabhängigen Gruppen genutzten Räume kümmern.


Bitte machen Sie uns zwei Terminvorschläge, wir laden Sie gerne zu uns ein.


Mit freundlichen Grüßen
Die Druckerei“


Wir arbeiten weiter mit unterschiedlichsten Initiativen, Nachbarinnen und Studierenden an dem Aufbau Der Druckerei für Alle! – der einzige Weg das historische Gebäude zu erhalten!

Sollte es trotz allem zu einer Räumung kommen, werden wir gemeinsam mit allen Unterstützerinnen, am selben Tag um 19 Uhr am Campus Bockenheim zusammenkommen und
unseren Protest auf die Straße tragen!


„Die Professionalität von Sebastian Keil und des ganzen Präsidiums der Goethe-Universität lässt aus unserer Sicht zu wünschen übrig. Mit solchen Kurzschlussreaktionen wird jeder Dialog vereitelt.“, sagt Lukas Geisler, Sprecher der Druckerei. „Wir fordern die Goethe-Universität, die Stadt Frankfurt und das Land Hessen auf, sich der klimapolitischen Verantwortung zu stellen und einen Abriss mit einem sofortigen Moratorium zu verhindern. Nur so kann in Ruhe und im Dialog über die Zukunft der Dondorf-Druckerei zusammen nachgedacht werden.“


„Schon vor Monaten hatte sich der Ortsbeirat Bockenheim gegen einen Abriss ausgesprochen. Das wird bisher ignoriert. Die Menschen aus dem Stadtteil, unzählige Initiative aus der ganzen Stadt unterstützen die Erhaltung und nutzen die Räumlichkeiten als Ateliers, Proberäume und Veranstaltungsort.“, sagt Gianna Thiele, Sprecherin der Druckerei. „Die Entscheidung über die Zukunft der Druckerei sollten die Menschen aus Frankfurt selbst treffen können. Das ist unsere Stadt – und diese lassen wir uns nicht nehmen.”