Ultimatum der Goethe-Universität

Pressemitteilung vom 13.12.2023

Am Montag und Dienstag fanden vom Kollektiv „Die Druckerei“ initiierte Gespräche mit der Goethe-Universität statt, und das obwohl, die Versuche die Universität und die anderen Akteure zu kontaktieren unbeantwortet blieben.

Die Information, dass bereits seit Samstag ein Strafantrag gestellt wurde erfuhr das Kollektiv jedoch nur durch die Presse. Das ist kein Gespräch auf Augenhöhe.

Die Goethe-Universität forderte das Kollektiv „Die Druckerei“ in den Gesprächen auf, das Gebäude der Dondorf-Druckerei bis Mittwoch den 13.12.2023 um 16 Uhr freiwillig zu verlassen. Wenn dies geschähe, gebe es laut der Universität keine Räumung und die Aussicht auf ein Unterstützungsangebot in Gesprächen mit dem Land Hessen. Das Kollektiv lehnt diese unklaren Versprechen jedoch ab. Denn die Ergebnisse, sind keine einer Verhandlung, sondern nur das Anliegen der Universität mit der Drohung einer Räumung untermauert.

In der jüngsten Vergangenheit hat die Goethe-Universität mehrfach gezeigt, dass sich auf Versprechen und Zusagen nicht verlassen werden kann. Im Sommer wurden die Verhandlungen von Seiten der Goethe-Universität ohne Mitteilung abgebrochen und die Druckerei wurde geräumt. Außerdem kam letzte Woche heraus, dass es kein Studierendenhaus auf dem IG-Farben Campus geben wird. Dies war der Universitätsleitung bereits lange bekannt, sie verschwiegen es jedoch.

Die Unterstützungsangebote nur an das Verlassen des Gebäudes zu knüpfen stellt das Kollektiv vor die Frage: Warum ist diese Unterstützung nur möglich, wenn sie das Gebäude verlassen? Wäre das Anliegen der Goethe-Uni so wichtig, würde sie das Kollektiv auch unterstützen, während sie weiterhin das Gebäude sinnvoll nutzen.

Denn in der Zwischenzeit stand das Gebäude leer, da die Universität, das Max-Planck-Institut und das Land Hessen keine Lösung gefunden haben. Es ist immer noch unklar ob das Gebäude erhalten bleibt oder es klimaschädlich abgerissen und neu erbaut wird und die Geschichte des Gebäudes verloren geht.

Außerdem ist unklar wie das hessische Ministerium nach dem Amtsantritt der neuen Regierung zu diesen Gesprächen stehen würde. Die Universität gibt Versprechen die sie nicht garantieren kann.

Für die Menschen, die das Gebäude nutzen, kann es keinen Leerstand in der Druckerei geben. Das Kollektiv hat in den vergangenen Monaten an einem Nutzungskonzept mit vielen Nachbar*innen und Initiativen aus Bockenheim und des Kulturcampus gearbeitet, welches zeigt, dass das Gebäude einen nicht-kommerziellen Raum für Kultur, Zusammenkunft und Gesellschaft, der in Frankfurt dringend gebraucht wird, schaffen kann. Denn bereits seit Jahren kämpfen Initiativen für den Kulturcampus, der immer wieder nach hinten geschoben wird.

Das Kollektiv fordert, dass die Universität beantragt, ihren Nutzungsvertrag zu verlängern und ihrer Verantwortlichkeit nachkommt, das Gebäude in dem guten Zustand, den es im Sommer hatte herzustellen. Damit es sinnvoll genutzt werden kann.

Außerdem soll der Strafantrag sofort zurückgenommen werden, damit eine tatsächlich faire Verhandlungsbasis geschaffen werden kann.

Eine Räumung kann nur mit dem Räumungsbefehl geschehen, welchen es bei der letzten Räumung nicht gibt. Deswegen läuft bereits seit vergangenem Sommer eine Klage.

Der Zustand in dem das Kollektiv die Dondorf-Druckerei vorgefunden hat zeigt, dass das Gebäude in der Hand des Kollektivs besser verwaltet ist.

Deswegen geht es auch heute weiter und es findet weiterhin Programm statt. Um 15 Uhr sind die Tore für ein Hoffest geöffnet, um zu zeigen, dass der Raum benötigt, genutzt und wiederbelebt wird!